Was ist die Nagelmodellage?
Schön gepflegte Fingernägel sind vor allem für Frauen heute sehr wichtig. Sie zeugen davon, dass Frau Wert auf ihre Hände legt und damit insgesamt sehr gepflegt ist.
Viele Frauen besitzen jedoch von Natur aus Fingernägel, die häufig abbrechen und daher nur kurz gefeilt werden können. Für Frauen sind kurze Fingernägel aber nicht der Ausdruck von Schönheit, denn schöne Nägel sind lang und idealer Weise lackiert oder aber mit Verzierungen versehen.
Das künstliche Verlängern der Fingernägel mit Gel, Acryl oder Fiberglas wird auch als Nagelmodellage bezeichnet. Sie wird heute häufig bei den Fingernägel angewandt, aber auch bei den Fußnägeln ist eine Nagelmodellage grundsätzlich möglich.
Ursprünglich sollte die Nagelmodellage in der Medizin dazu dienen, Menschen, deren Nägel durch Krankheiten oder dem Einsatz starker Medikamente verloren gingen, zu ersetzen. Heute jedoch dienen verlängerte Fingernägel dem gängigen Schönheitsideal, denn sowohl beim Begrüßen von Menschen wie auch in der täglichen Arbeit am Schreibtisch oder im Büro sind die Hände häufig eines der ersten Körperteile, die vom Chef, den Kollegen und Kunden gesehen werden. Aber auch im Privatleben sorgen schön lackierte und gepflegte Fingernägel für bewundernde Blicke.
Eine Nagelmodellage ist üblicherweise ein Fall für das Nagelstudio, allerdings kann man auch gute Ergebnisse mit etwas Geschick zu Hause erreichen. Es muss ja nicht einmal zwingend Acryl sein: Mittlerweile gibt es Gel-Lacke, die unter UV-Licht aushärten. Ihre Vorteile: Sie sind beinahe so strapazierfähig wie Gelnägel, die Farbe ist bereits nach 90 Sekunden einsatzbereit und die Anwendung unterscheidet sich quasi überhaupt nicht zum klassischen Lackieren der Nägel.
Der Ablauf der Nagelmodellage
Für die Nagelmodellage werden die Finger sowie die Fingernägel zuerst desinfiziert. Damit die künstlichen Nägel auf den „alten“ Fingernägeln halten, müssen diese zudem entfettet werden. Anschließend wird die Nagelhaut zurückgeschoben, um sie mit einem Buffer für die Nagelmodellage vorbereiten zu können. In der Regel wird der Nageldesigner jetzt die künstlichen Fingernägel mit einem Nagelkleber aufbringen, alternativ kann er auch mit einer Schablone arbeiten, die unter den Naturnagel geschoben wird. Später ist es dann möglich, hierauf den verlängerten Nagel zu modellieren.
Die möglichen Materialien
Für die Nagelmodellage können unterschiedliche Materialien eingesetzt werden. Es handelt sich dabei in nahezu allen Fällen um Acryl, auch wenn sich mitunter andere Bezeichnungen finden. Jede dieser Materialen haben jedoch durch ihre Verarbeitung und die spätere Aushärtung unterschiedliche Vor- und Nachteile, die mit der Nageldesignerin besprochen werden sollten.
Acryl
In der Praxis finden sich heute sehr häufig Acrylnägel. Diese bestehen aus einem Zweikomponentenacryl, welches aus einer Flüssigkeit und sehr feinem Acrylpulver besteht. Es wird daher auch häufig als Pulver-Flüssigkeit System bezeichnet. Der Vorteil dieses Material ist es, dass es nach der Modellage von selbst aushärtet und anschließend eine große Festigkeit aufweist. Damit können Nageldesigner die Fingernägel sehr dünn gestalten und müssen dennoch nicht befürchten, dass diese bei der nächsten Arbeit abbrechen. Acryl-Nägel sehen daher den Naturnägeln sehr ähnlich, auch wenn sie natürlich durch Lacke und Verzierungen verschönert werden können.
Gel
Eine weitere Möglichkeit der Nagelmodellage ist die Herstellung von Gelnägeln. Diese werden, wie der Name schon vermuten lässt, in der Gel-Technik verarbeitet. Dieses besteht aus einem UV-reaktiven Acrylgel, welches nicht selbstständig, sondern nur unter UV-Licht aushärtet. Wurden die Nägel nach den Wünschen der Kundinnen modelliert, wird die Nageldesignerin nun eine spezielle UV-Lampe nutzen, um die Aushärtung zu gewährleisten. Hierfür sind keine langen Zeitspannen notwendig, denn bereits nach einer bis zwei Minuten ist die vollständige Aushärtung erreicht.
Der Vorteil von Gelnägeln ist, dass in das vorab flüssige Gel sehr gut Kristallsteinchen, Verzierungen, Einlegemotive und sogar Trockenblumen eingebracht werden können, so dass eine individuelle Gestaltung mit Gel am besten möglich ist.
Fiberglas
Letztlich kann auch Fiberglas für die Nagelmodellage verwendet werden. Dieses Material kommt in der Praxis jedoch kaum noch vor, denn diese Modellage ist sehr aufwändig. Hierbei werden mit Hilfe eines Klebers unterschiedliche Schichten Seide oder Glasfaser aufgebracht und ausgehärtet.
Lediglich dann, wenn Frauen sehr stark eingerissene Nägel aufweisen, wird diese Form der Nagelmodellage noch angewandt, um den Nägeln die notwendige Stabilität zu verleihen und schließlich andere Formen der Modellage anwenden zu können.
Die Verzierungen der fertigen Nägel
Die Nagelmodellage ist mit der Herstellung der künstlichen Nägel heute aber meist nicht abgeschlossen. Vielmehr wünschen sich die meisten Frauen gleichzeitig eine Verzierung ihrer Nägel. Diese Verzierungen werden auch als Nail-Art bezeichnet, denn jede Nageldesignerin hat ihre eigenen, häufig genutzten Verzierungen, die durchaus zu ihrem Markenzeichen werden können.
Der Fantasie der Nageldesigner sind hier kaum Grenzen gesetzt. So ist es einerseits möglich, die Nägel mit Lack oder Gel zu verzieren, auch die Airbrush-Methode, das Einsetzen von Kristallsteinchen oder Glitter sind keine Seltenheit. Besonders häufig wird heute jedoch der French Look gewünscht, bei dem die Nagelspitze mit einem natur- bis strahlendem weiß gearbeitet wird. Dieser Look sieht sehr natürlich aus und kann auf Wusch auch für Naturnägel genutzt werden.
Die Kosten der Nagelmodellage
Die Nagelmodellage ist eine Form der Kosmetikbehandlung, die in den letzten Jahren immer populärer geworden ist. Immer mehr Frauen lassen sich hiermit ihre Nägel verzieren oder verlängern und erhalten so schöne, edle Nägel.
Für die Erstbehandlung durch eine Kosmetikerin, die den Kunstnagel aufbringt und die Verzierung vornimmt, werden Kosten von 30-80 Euro fällig. Diese Kosten können sich aber durchaus rechnen. Bei der Auswahl des Kosmetikstudios sollte jedoch nicht nur auf den Preis geachtet werden, auch auf die Techniken der Nageldesignerin sowie ihren Ruf sollten Frauen viel Wert legen. Empfehlungen im Bekanntenkreis können dabei helfen, eine erstklassige Nageldesignerin zu finden.
Nach einigen Wochen dann ist der Kunstnagel herausgewachsen und muss nachbearbeitet werden. Hierbei spricht man vom Auffüllen der Nägel, welches deutlich günstiger ist und nur zwischen 15-30 Euro in Anspruch nimmt.