In Deutschland gibt es einige Dachverbände, die sich der seriösen Schönheitschirurgie oder besser Plastischen und Ästhetischen Chirurgie verschrieben haben. Eine sorgfältige Prüfung neuer Mitglieder, Verbesserung bestehender OP-Verfahren sowie die Förderung innovativer Techniken, internationale Zusammenarbeit mit renommierten Medizinern und das Engagement für einheitliche Qualitätsstandards sind die wichtigsten Ziele, für die man sich hier einsetzt. Als älteste Fachvereinigung gilt die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie, welche bereits 1972 gegründet wurde. Deren Internetpräsenz bietet immer wieder auch spannende Neuigkeiten, die für Interessierte auf jeden Fall einen Klick wert sind.
Die Neuigkeiten vom 13. August sind jedoch eher mit Sorge zu betrachten: Aktuelle Zahlen belegen einen akuten Fachärztemangel insbesondere im Bereich der Chirurgie. Dies betrifft zum Teil auch die Plastische und Ästhetische Chirurgie: Nur 63 Ärzte haben im vergangenen Jahr 2009 die Facharztausbildung in diesem Bereich absolviert. Wie bei uns bereits öfter beschrieben, beinhaltet diese umfassende Ausbildung unter Anderem das selbständige Durchführen von im Schnitt etwa 600 OPs unter qualifizierter Anleitung sowie eine einschlägige Prüfung, welche die gesammelten praktischen Erfahrungen noch einmal theoretisch beleuchtet. Nur nach Absolvierung dieser Ausbildung darf sich ein Mediziner beispielsweise als Facharzt für Plastische Chirurgie oder Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie bezeichnen. Von diesem Negativtrend in der Chirurgie werden PatientInnen aber nicht unbedingt etwas bemerken: Schließlich gibt es (noch?) keine konkreten Richtlinien darüber, welcher Arzt einen plastisch-ästhetischen Eingriff durchführen darf und welcher nicht. Verwirrung stiften insbesondere frei erfundene Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“ oder andere nicht geschützte Titel. Das Fazit der DGÄPC: Ein Ärztemangel ist in diesem Bereich eher nicht zu erwarten, weil zunehmend auch „Quereinsteiger“ ästhetische Eingriffe durchführen werden. Ein Mangel tatsächlich ausgebildeter Fachärzte hingegen trifft auch die Plastische und Ästhetische Chirurgie hart – weshalb der Dachverband dazu rät, bei der Wahl von Arzt und Klinik noch genauer auf die Erfahrungen, Kompetenzen sowie die Ausbildung zu achten.
Mehr zum Weiterlesen gibt´s im Internet unter http://dgaepc.de/presseinformationen/fachaerztemangel-in-der-chirurgie