Über die Plastische und Ästhetische Chirurgie sind viele Kontroversen im Umlauf. Einige kritische Stimmen sind dabei längst überfällig in der Diskussion, andere hingegen basieren eher auf Unwissen und Vorurteilen. Ein realistisches Bild zu zeichnen, das hat sich die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (kurz DGPRÄC) unter anderem zum Ziel gesetzt. Mit fundierten Pressemitteilungen, regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen für Mitglieder und einem regen internationalen Austausch mit renommierten Kollegen aus dem Ausland will die Gesellschaft ihren Beitrag zu einer seriösen Medizin leisten.
Wichtig für eine brauchbare Diskussion ist dabei stets auch die wissenschaftliche Grundlage. Hierzu veröffentlichte die DGPRÄC im vergangenen Monat eine selbst erstellte Statistik, die auf einer Umfrage mit 260 Fachärzten basiert und dann auf die 885 tatsächlichen Mitglieder hochgerechnet wurde. Auf den ersten Blick erstaunlich: Nur rund ein Drittel aller angegebenen Eingriffe fallen tatsächlich in den Bereich der Ästhetischen Chirurgie. Die übrigen 70% entfallen auf die Rekonstruktive Chirurgie sowie auf die Handchirurgie. In absoluten Zahlen haben die befragten Ärzte im Jahr 2011 insgesamt über 138.000 plastisch-ästhetische Eingriffe durchgeführt. Hinzu kommen nochmals etwa 132.000 Faltenunterspritzungen beispielsweise mit Botox, die hier separat aufgelistet wurden. Dabei betont die DGRPÄC, dass derlei Behandlungen nicht nur von ausgebildeten Fachärzten, sondern auch beispielsweise von Heilpraktikerin oder hierfür nicht zugelassenen Kosmetikerinnen durchgeführt werden. Sich hierbei ergebende Komplikationen seien vor allem auf eine unsachgemäße Anwendung zurückzuführen. Insgesamt ist die Nachfrage nach Faltenbehandlungen durch Unterspritzung in den letzten Jahren rasant angestiegen – dabei sollten PatientInnen sich aber nicht vom großen Angebot verunsichern lassen, sondern sich einen erfahrenen Facharzt suchen.
Interessant auch diese Zahl: Nur knapp mehr als ein Prozent aller PatientInnen waren minderjährig. Und auch hier waren es vor allem Eingriffe wie die Ohrmuschelkorrektur oder beispielsweise die Gynäkomastie-Operation bei männlichen Jugendlichen, die in Anspruch genommen wurden. Der Gesamtanteil männlicher Patienten bei plastisch-ästhetischen Eingriffen ist übrigens insgesamt recht klein: Nur rund 16% aller Patienten in diesem Bereich waren Männer. Besonders beliebt war hier die optische Veränderung typisch „männlicher“ Problemzonen, also beispielsweise die Haartransplantation, die Ohren- oder Kinnkorrektur. Unter allen Eingriffen insgesamt am häufigsten vertreten waren Brustkorrekturen, Lidstraffungen und Fettabsaugungen.
Weitere Informationen zum Nachlesen und Quelle: http://www.dgpraec.de/news/single-news/?no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=307&tx_ttnews[backPid]=9&cHash=37f1f6f3632b193f4b8fc61952b64566