In den letzten Monaten häufen sich die Meldungen über ein Präparat, das in der Schönheitschirurgie zur Aufpolsterung von Falten verwendet wird. Die Rede ist von Dermalive (R), einem Markenprodukt der französischen Firma Dermatech. Dabei handelt es sich um einen sogenannten permanenten Dermal Filler, der hauptsächlich aus Polymethylmethacrylat besteht. Einmal injiziert, kann der Füllstoff in der Regel nur noch operativ entfernt werden. Er baut sich im Gegensatz zu natürlichen Fillern wie Hyaluronsäure nicht von allein wieder ab.
In die Kritik geraten war Dermalive (R) vor allem durch seine teils verheerenden Nebenwirkungen. So berichtete unter anderem die tageszeitung taz über einen Fall, in dem das künstliche Füllmaterial bei einer Betroffenen zu sogenannten Fremdkörpergranulomen geführt hatte. Zwar müssen Ärzte in der Patientenaufklärung auf dieses Risiko hinweisen. Trotzdem zeigten sich selbst einige Experten überrascht, wie häufig und in welchem Ausmaß jetzt von derlei Nebenwirkungen berichtet wird. Die besagten Granulome sind deutlich sichtbar, äußerst schmerzhaft und können sogar mit einer Tumorbildung einhergehen. Die Produkthaftung ist bisher ungeklärt, da der Hersteller von Dermalive (R), Dermatech, bereits im Jahr 2007 Insolvenz anmeldete. Viele Fachärzte haben sich von Anfang an dagegen entschlossen, permanente Dermal Filler zu nutzen, da sie eine besonders erfahrene Handhabung erfordern und auch dann nicht immer kontrollierbar einsetzbar sind. Gleichsam gilt: Vom zuständigen Bundesministerium sind die entsprechenden Produkte nach Abwägung von Nutzen und Risiko zugelassen worden.
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