
Die Parodontose gehört mit zu den häufigsten Erkrankungen im Mundbereich und mittlerweile spricht man sogar von einer Volkskrankheit. Betroffen sind in erster Linie Menschen mittleren Alters und darüber hinaus. Junge Menschen leiden in der Regel nur selten an dieser äußerst schmerzhaften und durchaus gefährlichen Erkrankung an und um den jeweiligen Zahn- und Zahnfleischbereich. Sicherlich beschleunigen einige Umstände eine Parodontitis und auch mangelnde Hygiene kann dazu führen, dass sich diese Erkrankung sehr schnell einstellt und sich ausbreitet. Doch Fakt ist, dass sich sogar genetisch bedingt eine Parodontose einstellen und entwickeln kann. Trotz guter Mundhygiene und großer Sorgfalt beim Zähneputzen. Gezielte Parodontosebehandlungen durch Zahnärzte sind erforderlich und können zu langwierigen Behandlungsprozessen führen. Dabei werden ganz unterschiedliche Behandlungsmethoden und Praktiken mit ganz unterschiedlichen Erfolgsergebnissen durchgeführt.
Wie Parodontose entsteht
Zunächst spricht man im Vorfeld von einer Paradontitis. Einer akuten Entzündungskrankheit des Zahnbettes oder des Zahnfleisches an der betroffenen Stelle. Millionen Menschen leiden aus ganz unterschiedlichen Gründen, wie mangelnde Mundhygiene, genetische Veranlagung und ganz spezieller Bakterien im Mundbereich, an dieser sehr schmerzhaften und äußerst unangenehmen Erkrankung. Ebenso schmerzhaft kann auch die nachfolgende Behandlung sein. Hier spricht man dann von einer Parodontosebehandlung, da es sich in den meisten Fällen in der Regel um einen schon chronischen Verlauf der akuten Parodontitis handelt.
Die Parodontitis entsteht durch eine vermehrte Ansammlung unterschiedlichster Bakterien am Zahnfleischrand eines Zahnes. Es kommt zunächst zu einer Zahnfleischentzündung und des Zahnfleischblutens. So weit ist das noch sehr oft bei vielen Menschen der Fall und besonders auffällig beim Zähneputzen. Das bedeutet aber noch nicht, dass es sich hierbei automatisch gleich um eine Parodontitis handelt. Denn unser Mund ist bei jeder Mahlzeit unzähligen Bakterien ausgesetzt, die sich als Plaque auf den Oberflächen der Zähne und eben auch am Zahnfleisch ansiedeln und haften bleiben. Ist die Mundhygiene dementsprechend mangelhaft bis sogar nicht vorhanden, und werden sie beispielsweise durchs regelmäßige Zähneputzen nicht entfernt, haben diese Bakterien leichtes Spiel. Sie lösen fleißig heftige Entzündungen und Infektionen im darunterliegenden Gewebe rund um den Zahn und Zahnfleisch aus. Selbst das Zahnbett, der Kieferknochen, kann von diesen Bakterien angegriffen werden und dann spricht der Zahnarzt von einer Zahnbettentzündung, die äußerst schmerzhaft sein kann. Die Parodontose an sich ist eine im chronischen Verlauf sehr schnell fortschreitende Erkrankung.
Umso wichtiger ist bei Erkrankung, dass Betroffene sich einer regelmäßigen und gründlichen Prophylaxe und Nachsorge unterziehen lassen. Eine professionelle Parodontosebehandlung eines Zahnarztes ist daher von großer Bedeutung und Wichtigkeit für einen erfolgreichen Heilungsprozess im späteren Verlauf.
Behandlungen, Therapien und Vorsorgemaßnahmen
Sobald sich Symptome wie Zahnfleischbluten und Mundgeruch beispielsweise manifestieren, sollte man umgehend zum Zahnarzt. Auch die Feststellung, dass das Zahnfleisch an betroffenen Stellen plötzlich zurückgeht und die Zahnhälse schon recht frei liegen, ist ein klarer Indikator für diese Erkrankung. Mit unterschiedlichsten Untersuchungsmethoden kann er feststellen, ob es sich um eine Parodontitis oder sogar um eine Parodontose schon handelt. Im schlimmsten Fall ist die Krankheit schon so weit fortgeschritten, dass sich im gesamten Körper Entzündungserkrankungen feststellen lassen und es zu Zahnlockerungen kommt. Was die meisten Menschen allerdings nicht wissen ist, dass Parodontitis ansteckend ist, denn die Bakterien haben bei Kontakt leichtes Spiel bei Übertragungen.
Um vorzubeugen, gilt die tägliche und vor allem gründliche Reinigung der Zähne und des Mundes mit Zahnpasta, Zahnseide und Mundwasser. Der behandelnde Zahnarzt oder Parodontologe behandelt im Rahmen einer Parodontaltherapie die betroffenen Bereiche, wie auch die freiliegenden Zahnhälse. Die äußerst schmerzempfindlichen Zahnhälse werden durch lokale Anästhesien durch mikrochirurgische Eingriffe wie der ästhetischen Rehabilitation am Zahnhals oder sogar an der Implantatschulter mit eigenem Gewebe vorgenommen. Übliche Parodontalbehandlungen sind in der Regel deutlich schmerzhafter. Das Implantieren von Emdogain, einem Material aus bestimmten Proteinen in Form eines Gels, beispielsweise sorgt an betroffenen Stellen für die Wiederherstellung des Zahnhalteapparates und soll sie deutlich fördern. So können betroffen Zähne gerettet und nicht gezogen werden. Auch die nicht chirurgische Parodontosebehandlung und -therapie findet immer häufiger Anwendung in diesem Bereich. Zahntaschen mittlerer Tiefe beispielsweise werden mit Laserbehandlungen geheilt. Bei tieferen Entzündungen helfen Laser in Verbindung mit dem sogenannten Scaling und Root planing außerordentlich gut und erzielen großartige Erfolge bei der Behandlung und Therapie von Parodontose. Spezielle oralchirurgische Zahnarztpraxen, die sich insbesondere auf die Behandlung mit unterschiedlichsten Methoden und Therapien bei Parodontitis und Parodontose spezialisiert haben, können ganz gezielt bei dieser Erkrankung vorgehen und mit ihrem Know-how sehr professionell helfen und schlussendlich auch erfolgreich die Krankheit behandeln. Die Kosten für Parodontosebehandlungen werden in der Regel nur zum Teil von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Und auch die Preise für diese Behandlungen schwanken und variieren von Arzt zu Arzt. Privatkassen hingegen tragen in vollem Umfang die Behandlungskosten.