
Wenn die Sehkraft nachlässt, entstehen für die Betroffenen zahlreiche Einschränkungen im Alltag. Brillenträger sind etwa im Schwimmbad, beim Sport oder einfach nur bei Regen von ihren Gläsern genervt. Manche Betroffene lassen sich zur Korrektur der Fehlsichtigkeit lasern. Stößt diese Behandlungsform an ihre Grenzen, kann die Linsenimplantation eine echte Alternative zur Brille oder zu Kontaktlinsen darstellen. Hier erfahren Sie in Kürze das Wichtigste zum Thema.
IOL: Intraocularlinsen
Presbyopie (Alterssichtigkeit), extreme Sehschwäche oder gar eine stark verkrümmte Hornhaut führen zu einer merklichen Einschränkung des Sehvermögens. Die Linsenimplantation ist vielen bereits durch die umgangssprachliche Graue Star Operation (Katarakt-Chirurgie) bekannt. Und auch bei vorgenannten Beschwerdebildern kann die Intraocularlinse (lat: intra – innen und oculus – Auge) eine dauerhafte langfristige Lösung darstellen. Die Sehschärfe lässt sich gleichwohl für den Nahbereich als auch für die Ferne regulieren. Intraocularlinsen korrigieren also nahezu jede Fehlsichtigkeit. Bei Patienten bis ca. 45 Jahren und funktionierender Naheinstellungsfähigkeit (Akkomodationsfähigkeit) kommt die Intraocularlinse zusätzlich zur körpereigenen Linse zum Einsatz. Hierbei spricht man dann von sogenannten Phake Linsen. Ab ungefähr 45 Jahren findet vorrangig ein refraktiver Linsenaustausch statt (RLE). Im Gegenteil zu einer Linsenimplantation ist ein Linsenaustausch nicht reversibel.
ICL: Phake Linse
Quasi um eine „implantierbare Kontaktlinse“ handelt es sich bei der sogenannten ICL. Diese Linsen werden direkt in das Auge, genauer genommen in die Hinterkammer, implantiert. Damit liegt die künstliche Linse zwischen der Regenbogenhaut und der körpereigenen natürlichen Linse. Dort verbleibt sie zumeist dauerhaft. Die ICL besteht aus einem hoch verträglichen Kunststoff auf Collagenbasis. Sie ist sehr weich und für den Träger der Linse weder spürbar noch von außen sichtbar. Besonders oft bevorzugen Patienten bis ca. 45 Jahre mit mehr als -10 oder mehr als +3 Dioptrien diese Form der Behandlung. Denn sogar bei extremer Fehlsichtigkeit bleibt ihnen das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen erspart.
Die Behandlungskosten einer Linsenimplantation
Gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen in aller Regel die Kosten für eine Laserbehandlung bzw. Linsenimplantation nicht. Eine Ausnahme bildet die Behandlung des Grauen Stars (Katarakt) mittels einer Monofokallinse. Wenige private Krankenversicherungen beteiligen sich zumindest an den Kosten für eine Linsenimplantation. Dies ist abhängig von den jeweiligen Versicherungsbedingungen. Damit bleibt die finanzielle Belastungen für die Wiederherstellung der Sehschärfe im Rahmen einer Laser- oder Linsenbehandlung bei den Betroffenen. Viele Kliniken bieten ihren Patienten jedoch eine günstige Finanzierung bei Bedarf an. Gleichwohl sei hierbei deutlich zu erwähnen, dass die Höhe der Kosten für eine solche Behandlung immer auch abhängig von der individuellen Fehlsichtigkeit sowie der Beschaffenheit der Hornhaut abhängt. Nicht zuletzt sind die derzeit modernsten Verfahren der Linsenimplantation etwas preisintensiver, dafür wurden dank neuester Technik in ausgewählten Kliniken die Risiken- und Nebenwirkungen auf ein absolutes Minimum reduziert.
Fazit: Mit einer Linsenimplantation kann nahezu jede Fehlsichtigkeit korrigiert werden, sogar bei mehr als -10 Dioptrien oder mehr als +3 Dioptrien. Die künstlichen Linsen werden sowohl zusätzlich zur körpereigenen Linse implantiert, als auch im Rahmen eines Linsenaustauschs. Die Kosten für die Behandlung trägt in aller Regel der Patient selbst. Nach der Implantation sehen die Betroffenen wieder scharf, auch ohne Brille oder Kontaktlinsen.