
Unter dem Begriff Haartransplantation wird ein chirurgischer Eingriff verstanden, bei dem Haare aus einem Bereich der Kopfhaut in besonders dünn behaarte oder vollkommen haarlose Areale verpflanzt werden. Die Haarwurzeln stammen dabei stets von dem Patienten selbst, sodass der Vorgang auch als Eigenhaartransplantation bezeichnet wird.
Alle wichtigen Informationen rund um die Verpflanzung von Eigenhaaren hält der folgende Artikel bereit.
Haartransplantation – Was ist das überhaupt?
Durch einen Arzt werden im Rahmen der Haartransplantation gesunde Haarwurzeln aus der Kopfhaut des Patienten entnommen. Im Anschluss werden diese an kahlen Stellen auf dem Kopf wieder eingesetzt. Die Eigenhaartransplantation stellt grundsätzlich einen kosmetischen Eingriff dar – für diesen besteht somit keine medizinische Notwendigkeit.
Um eine Fläche von rund 50 Quadratzentimetern mit neuen Haaren auszustatten, müssen durch den Chirurgen circa 500 bis 1.000 Haare umgepflanzt werden. Allerdings hängt die genaue Menge stets von der individuellen Haarstruktur und den Voraussetzungen des Patienten ab.
Für wen ist eine Eigenhaartransplantation geeignet?
Attraktiver und frischer aussehen durch eine Haartransplantation ist jedoch nicht für alle Menschen, die unter Problemen mit ihrem Haarwuchs leiden, möglich.
Für Haarverlust liegen immer bestimmte Gründe vor. Infrage kommt eine Transplantation von Eigenhaaren etwa für diejenigen, die unter hormonell bedingtem Haarausfall leiden. Auch genetisch bedingte Arten von Haarausfall lassen sich mithilfe des Verfahrens ausgleichen. Das Gleiche gilt für narbigen Haarausfall, welcher beispielsweise nach Operationen, Verbrennungen, Bestrahlung oder Unfällen auftreten kann.
Bei den genannten Erkrankungen möchten die Betroffenen vor allem eine Verbesserung ihres Körpergefühls durch die Haartransplantation erreichen und zu neuem Selbstbewusstsein finden. Der Eingriff erlaubt es, Geheimratsecken wieder aufzufüllen oder einen Haaransatz, der zurückgewichen ist, nach vorne zu verlagern. Männer können im Übrigen auch eine Transplantation von Barthaaren durchführen lassen, wenn sie in diesem Bereich unter kahlen Stellen leiden.
So wird bei der Haartransplantation vorgegangen
Heute greifen die Ärzte bei der Haartransplantation vor allem auf die sogenannte FUE-Methode zurück. Diese stellt aktuell das einzige minimalinvasive und damit ein besonders schonendes Verfahren für die Transplantation von Eigenhaar dar.
Natürlicherweise wachsen Haare in Bündeln. Diese enthalten jeweils ein bis fünf Haare. Diese Bündelungen werden auch als follikuläre Einheiten bezeichnet. Der Arzt entnimmt im Zuge der Haartransplantation nicht nur eine Haarwurzel, sondern das komplette Bündel – also die FUE.
Daneben besteht auch die Möglichkeit, sich der sogenannten Streifentechnik für die Eigenhaartransplantation zu bedienen. Bei dieser wird aus der Kopfhaut des Patienten ein ganzer Hautstreifen inklusive den enthaltenen Haaren geschnitten. Die Stelle, an welcher der Streifen entnommen wurde, wird mit Klammern oder Nähten wieder verschlossen. Im Anschluss findet eine Herausarbeitung der einzelnen Haarfollikel aus dem Streifen statt, die dann in die kahlen Stellen eingepflanzt werden.
Sind Risiken bei der Haartransplantation zu bedenken?
Patienten, die gerne eine Haartransplantation durchführen lassen müssen, sollten sich im Vorfeld auch über die möglichen Risiken informieren. Allerdings kommen Komplikationen sehr selten vor, sofern der Eingriff von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird.
Dennoch können beispielsweise Blutungen auftreten, falls die Einstiche zu tief vorgenommen werden. Dies hat starke Schwellungen zur Folge, die auch den Bereich des Gesichts betreffen können. Gefährlich sind diese Schwellungen für die Patienten jedoch nicht.
Zudem fällt das Infektionsrisiko bei einer Eigenhaartransplantation grundsätzlich recht gering aus, da der Bereich sehr gut durchblutet ist. Im Nachgang der Transplantation berichten einige Patienten von einem Kribbel- oder Taubheitsgefühl in dem behandelten Bereich. Dieses verschwindet jedoch in der Regel nach rund zwei bis vier Wochen.