
Sicherlich haben Sie bereits davon gehört: Clean Eating. Diese besondere Art der Ernährung spiegelt nicht nur den aktuellen Zeitgeist wider, sondern setzt auch für die Nahrungsmittelindustrie neue Maßstäbe. Die schnelle, unkomplizierte Nahrungsaufnahme in Form von Fertigprodukten geht zurück, die Zutatenlisten werden kürzer und die Nachfrage kleiner, die Obst- und Gemüseauslagen hingegen größer, Bauern- und Hofläden sind wieder im Trend. Regional und Bio ist sowieso schon lange ein Muss.
Während noch vor einigen Jahren Fast Food allgegenwärtig und aus dem Leben vieler Menschen kaum zu verbannen schien, hat sich dieses Bild mittlerweile umgekehrt. Fertigprodukte, Fast und Junk Food: Es schmeckt zwar gut, sättigt aber nicht lange. Viele Menschen fürchten sich vor überlangen Zutatenlisten, bei denen sie immer wieder Begriffe finden, die sie noch nicht einmal aussprechen können. Viele Inhaltsstoffe stehen darüber hinaus im Verdacht, schwere Krankheiten auszulösen, bei einigen ist es sogar bereits nachgewiesen. Von dem Volksproblem Übergewicht und dessen Folgen einmal abgesehen.
All das hat schließlich dazu beigetragen, dass sich ein neuer Ernährungstrend entwickelt hat: Das Clean Eating. Also der Verzehr von unverarbeiteten Lebensmitteln, dem Verzicht von Fertigprodukten. Hält man sich daran, soll es sogar einige erwünschte Nebenwirkungen geben, etwa ein gesünderes und stärkeres Lebensgefühl, weniger Anfälligkeit für Übergewicht, Diabetes und vielen weiteren Volkskrankheiten sowie weniger Verdauungsbeschwerden.
„Clean“ bedeutet im Zusammenhang mit der Ernährung also einfach ausgedrückt, dass eine rohe Paprika, die von Ihnen weiterverarbeitet wird, gesünder und besser ist als eine durch vielerlei Prozesse verarbeitete Konserven-Paprika. Allerdings bedeutet Clean Eating nicht, dass Sie alles roh verzehren müssen. Stattdessen sollen Sie bewusst aus frischen Zutaten Ihre Speisen zubereiten und stets wissen, was auf Ihrem Teller landet. Clean Eating ist außerdem keine Diät an sich, sondern eine auf Dauer ausgelegte Ernährungsform.
Lebensmittel so rein und unverfälscht wie möglich
Ziel dieses Ernährungskonzepts ist, die zur Verfügung stehenden Lebensmittel bewusst wahrzunehmen und zu lernen, diese zu genießen. Die Lebensmittel selbst stammen am besten aus regionalem und biologischem Anbau. Auf dem Ernährungsplan stehen Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch. Theoretisch ist auch einmal eine Konserve möglich, wichtig ist aber die Zutatenliste. Diese sollte so kurz wie möglich gehalten sein und im Idealfall überhaupt keine unnötigen Zusatzstoffe aufweisen.
Ebenfalls gehört zum Clean Eating dazu, die Speisen so wenig wie möglich zu würzen. Ganz auf Salz und Pfeffer zu verzichten, fällt vielen aber schwer. Da Gewürze jedoch ohnehin nur einen kleinen Prozentsatz der Nahrung ausmachen, ist es viel wichtiger, dass die restlichen Lebensmittel so „rein“ wie möglich sind. Salz und Pfeffer sind aber nicht die einzigen Gewürze: Vieles schmeckt erst, wenn es mit Zucker zubereitet wurde. Zucker steckt in fast allen Fertiggerichten, selbst in jenen, in denen Sie ihn nicht erwarten würden, wie beispielsweise Wurst, Fleisch- und Fischgerichte oder in Fertigsalaten. Als „Clean Eater“ bereiten Sie all diese Gerichte selbst zu und haben dabei einen genauen Überblick über die enthaltenen Zutaten.
Raffinadezucker ist ein großes Thema beim Clean Eating und als allgegenwärtige „Volksdroge“ bekannt. Dieser wird völlig ausgeklammert. Im Fokus der Ernährung steht schließlich, den Geschmack jedes einzelnen Lebensmittels so rein und unverfälscht wie möglich zu genießen. Statt eines süßen Müslis am Morgen steht also hingegen eine selbst hergestellte Mischung ohne Zucker auf dem Tisch. Idealerweise mit gesunden Nüssen und frischem Obst, welches die Süße gibt. Fisch und Fleisch werden mit Kräutern gewürzt, Soßen selbstverständlich nicht mit Soßen-Fix zubereitet.
Clean Eating für ein besseres Lebensgefühl
Wer sich streng clean ernährt, verzichtet automatisch auf verarbeiteten Industriezucker, Geschmacksverstärker, Transfette und weitere bedenkliche Inhaltsstoffe. Anhänger dieser Ernährungsform sind davon überzeugt, dass dadurch das Wohlbefinden gesteigert, die Laune besser und sogar das Hautbild verfeinert wird. Wissenschaftlich bewiesen sind diese Aussagen zwar nicht. Dass aber das Körperbewusstsein dadurch verändert und verbessert wird, ist unumstritten. Da auf Junk und Fast Food wie auch auf sämtliche andere Fertigprodukte verzichtet wird, ist außerdem eine Gewichtsreduktion ein sehr wahrscheinlicher und angenehmer Nebeneffekt.
Die Gewichtsabnahme ist nicht nur eine Folge des Clean Eating selbst. Viele Menschen, die sich für dieses Konzept entscheiden, nehmen sich und ihren Körper besser wahr. Demzufolge verändern sie ihren Lebensstil und interessieren sich auch mehr für Fitness und die Pflege von Körper und Geist. Clean Eating ist also längst nicht mehr nur ein Ernährungsstil, sondern bei vielen Anhängern eine Lebenseinstellung. Diese zeigt sich schließlich oftmals durch bessere Laune. Anhänger des Clean Eating sprechen auch gerne von der inneren Schönheit. Das wiederum als Gesamtes kann wissenschaftlich nicht erfasst und bewertet werden, sondern wird individuell von jedem Menschen wahrgenommen.
Wer sich mit dem Thema Clean Eating eingehend beschäftigt und es in seinen Alltag integriert, wird genau wissen, welche Lebensmittel besonders wertvoll für den Körper sind und zum besseren Wohlgefühl beitragen. Daraus resultiert auch die Aussage vieler Anhänger, sie würden sich gesünder fühlen. Fakt ist, dass Menschen, die clean essen, eine bessere und ausgewogenere Nährstoffzufuhr haben als jene, die oft zu Fertigprodukten zurückgreifen und generell unbewusster leben.