
Egal ob Zornesfalten, Nasolabialfalten oder Krähenfüße: Es gibt viele Zonen im Gesicht, die mit zunehmendem Alter Falten aufweisen. Halten sich diese in Grenzen, prägen sie die Mimik im Idealfall positiv. Doch viele Menschen leiden unter den klassischen Alterserscheinungen, weil sie durch sie beispielsweise immer müde und erschöpft wirken, obwohl dies gar nicht der Fall ist. Dieser Ratgeber verrät, wie sich die Faltenbildung möglichst lange hinauszögern lässt und welche Methoden der Schönheitschirurgie inzwischen ein möglichst natürliches Ergebnis erzielen können.
Falten sinnvoll vorbeugen
Jede Operation bringt Risiken mit sich. Auch klassische Schönheitsoperationen stellen einen chirurgischen Eingriff dar und sind mit gesundheitlichen Gefahren verbunden. Schätzungen von Experten zufolge, zieht jede fünfte Operation Komplikationen nach sich. Infektionen und Blutvergiftungen sind typische Risiken. Um dem aus dem Weg zu gehen und im Idealfall gänzlich ohne Eingriff auszukommen, erfreuen sich vorbeugende Maßnahmen zunehmender Beliebtheit. Die nachfolgende Liste zeigt wesentliche Maßnahmen, die typische Alterserscheinungen minimieren können:
- Das Rauchen aufgeben
- Gesund ernähren mit reichlich Gemüse und Obst
- Täglich ausreichend trinken
- Keine Besuche im Solarium
- Übermäßige Aufenthalte unter direkter Sonneneinstrahlung meiden
- Hochwertige Sonnencremes bei jedem Sonnenbad auftragen
- Möglichst stressfrei leben
- Natürliche, basische Anti-Falten-Cremes verwenden
- Haut zweimal pro Tag reinigen, um Umwelteinflüsse zu entfernen und ein klares Hautbild zu fördern
- Zur Optimierung der Spannkraft feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte einsetzen
- Die Augenpartie sollte spezielle Pflege erhalten, da die Haut dort besonders dünn und empfindlich ist
- Mit selbst gemachten Masken mit natürlichen Zutaten lässt sich das Hautbild verbessern
- Bio-Leinöl (kalt gepresst) kann regelmäßig dünn auf das Gesicht aufgetragen werden. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren straffen die Haut
Ergänzend hat Das Erste sich in einer Sendung mit dem Thema „Was hilft gegen Falten?“ auseinandergesetzt und online Fakten zu Behandlungsmöglichkeiten arrangiert.
Eingriff ohne Skalpell: Faltenglättung mit Eigenfett
Der Trend im Bereich Schönheitschirurgie geht klar in Richtung minimalinvasive Methoden. Niemand soll heute anhand maskenhafter Veränderungen, wie es bei Botox der Fall ist, erkennen, ob jemand einen Eingriff hat machen lassen. Stattdessen besteht das Ziel darin, Gesichtern möglichst unauffällig und diskret ein jugendlicheres Aussehen zu verleihen. Ein frischerer Eindruck soll entstehen, ohne dass jemand eindeutig sagen kann, was im Detail verändert wurde. Mit Hilfe von Eigenfett lassen sich diese Ziele erreichen. Besonders vielversprechend ist hierbei die relativ neue Form der Faltenglättung in Kombination mit Stammzellen. „Dafür wird unter lokaler Betäubung das Eigenfett entnommen, im Labor aufbereitet und mit Stammzellen angereichert, um dann in die betreffenden Gesichtspartien gespritzt zu werden“, heißt es in einem Artikel zum Thema Stammzellen in der Schönheitschirurgie im Onlineportal für Familiengesundheit. Das Eigenfett wird beispielsweise an Stellen mit überschüssigen Fettpolstern wie Po oder Oberschenkeln entnommen. Das mit den teilungsfreudigen Stammzellen angereicherte Eigenfett kompensiert im Gesicht den altersbedingten Elastizitäts- und Volumenverlust, sodass Falten sehr unauffällig geglättet werden. Die körpereigenen Stammzellen fördern dabei die Regeneration und somit gleichzeitig die Heilung nach dem Eingriff. Zudem sind keinerlei Schnitte erforderlich. Das körpereigene Fett wird injiziert, die Einstichstellen rufen keinerlei Narben hervor und mögliche Schwellungen klingen meist innerhalb von sieben Tag ab.
Hyaluron: Jugendliches Aussehen ohne Narben
Auch bei Hyaluron handelt es sich um einen natürlichen Bestandteil des Körpers. Er kommt in der Haut vor und ist für ein jugendliches und frisches Aussehen verantwortlich. Mit zunehmendem Alter nimmt der Hyaluronanteil der Haut zunehmend ab, was Falten begünstigt und das Hautbild schlaff erscheinen lässt. Um dem entgegenzuwirken, wird Hyaluron im Gesicht zum Volumenaufbau verwendet. Gut geeignet ist Hyaluron bei erschlafften Zonen und statischen Falten, da die Substanz die Elastizität der Haut optimiert. Wasser wird gebunden und Zwischenräume zwischen Kollagenfasern aufgefüllt. Wie auch bei der Eigenfett-Methode ist kein Skalpell nötig. Der Wirkstoff wird einfach unter die Haut gespritzt.
Fazit
Im Bereich Schönheitsbehandlungen ist ein klarer Trend in Richtung körpereigenes Gewebe erkennbar. Ein gesunder Look wird bereits heute mit minimalinvasiven Alternativen, wie Eigenfett- beziehungsweise Hyaluron-Unterspritzungen schonend erreicht. Vollnarkosen und eine zeitaufwändige Nachsorge sind damit Vergangenheit und werden von einer schnellen Regeneration ohne Narben sowie ästhetischen Ergebnissen ohne maskenhafte Veränderungen abgelöst. Experten prognostizieren außerdem, dass es künftig individuelle Cremes mit körpereigenen Stammzellen geben könnte, um die Hautalterung hinauszuzögern. Fest steht, dass sich die ästhetische Chirurgie im Wandel befindet und sanfte Alternative ohne Skalpell vermehrt gefordert sind.
Wer sich dennoch für eine Schönheits-OP entscheidet, sollte sich gründlich informieren und die Kompetenz des entsprechenden Arztes kritisch prüfen. Bereits der Blick auf seinen Titel verrät einiges über dessen Erfahrung. „Nur die Titel Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie beziehungsweise Facharzt für Plastische Chirurgie sind geschützt. Sie gewährleisten, dass ein Arzt auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie besonders gut ausgebildet ist“, klärt Professor Dr. Dr. Raymund E. Horch, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen im Interview mit dem NDR auf. Bezeichnungen wie Kosmetischer Chirurg oder Schönheitschirurg würden stattdessen nichts über Erfahrung und Qualifikation des jeweiligen Arztes aussagen und könnten von jedem Arzt genutzt werden.
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