
Nicht nur die Stars aus Film und Fernsehen zeigen täglich in den Medien, was die moderne Schönheitschirurgie alles zu leisten vermag. Längst sind kosmetische Eingriffe für Normalbürger nichts Außergewöhnliches mehr. Da die Behandlungen im Sinne der Ästhetik jedoch nur in den seltensten Fällen von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden, suchen immer mehr Patienten nach günstigen Alternativen im Ausland.
Hauptargument Pro: Kostenersparnis
Ein jugendliches und frisches Aussehen gehört zweifelsohne zu den äußerlichen Werten, die zahlreiche Deutsche anstreben. Ein perfekt geformter Body oder ein Gesicht ohne Falten stärkt das Selbstwertgefühl maßgeblich. Da jedoch bezüglich der äußeren Erscheinung nur die wenigsten Eingriffe in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie zu den Kassenleistungen gehören, müssen Patienten für ihre Schönheit tief in die Tasche greifen. Dies wirft kurzerhand die Frage nach den Kosten auf. Das unschlagbare Argument für eine Behandlung im Ausland stellt die Kostenersparnis dar. Bis zu 70 % günstiger bieten die internationalen Mediziner ihre Leistungen an. Schnell rechnet sich dadurch die Behandlung, egal ob Kosten für die Anreise oder eine medizinische Fachübersetzung von Begleitdokumenten wie Patientenakten, Befunden und Analyseergebnissen notwendig werden. Hinzu kommt der Fakt, dass eine Behandlung im Ausland nicht automatisch mit einer geringeren Qualität oder Qualifikation des Arztes einhergeht. Oftmals arbeiten die Mediziner auf gleichem Niveau, können jedoch ihre Dienste aufgrund von geringeren Lohn-, Labor- und Mietkosten preisgünstiger anbieten.
Conta: Rechtslage bei Problemfällen
Wie so oft im Leben besitzt auch die Behandlung im Ausland zwei Seiten der Medaille. Zwar ist das finanzielle Einsparpotential erheblich, doch erweist sich teilweise die Rechtslage als sehr ungewiss. Mitunter muss der Patient für eventuelle Nachbehandlungen auf eigene Kosten erneut ins Ausland reisen. Bei Komplikationen aufgrund der OP übernimmt die deutsche Krankenkasse die Kosten der Behandlung nicht. Nicht in jedem Land kommen gleiche Standards in der medizinischen Versorgung zum Tragen. Zudem gelten die Rechtsvorschriften des jeweiligen Staates, in dem der Eingriff stattfand. Im Falle einer Reklamation oder eines Haftungsanspruchs kann dies zu unangenehmen Folgen führen. Nicht zu vernachlässigen ist die Bedeutung der Kommunikation zwischen Patient und Arzt. Aufklärungsbögen, Behandlungsverträge und andere Dokumente sollten für den Patienten in Deutsch verfasst sein. Darüber hinaus besteht nicht in jedem Fall die Gewährleistung, dass der Arzt neben seiner hohen fachlichen Qualifikation auch eine entsprechende sprachliche Ausbildung mit sich bringt. Mitunter sind Patienten im Ausland dann rund um die Uhr auf einen Dolmetscher in der Klinik angewiesen.
Fazit: Eine Behandlung im Ausland hat für Deutsche keinen Seltenheitswert mehr. Vor allem im Bereich der Plastischen und Ästhetischen Medizin nutzen viele Patienten die im internationalen Vergleich oft günstigen Preise. Dafür muss der Patient mitunter uneinheitliche medizinische Standards in Kauf nehmen und zum Teil sprachliche Hürden mittels eines Dolmetschers überwinden. Die Behauptung, die Qualität der Behandlung wäre im Ausland zwangsläufig geringer, ist indes nicht mehr haltbar.