Das globale Schönheitsideal gibt es eigentlich nicht. Und dennoch gibt es unterschiedliche Ansichten von Schönheit, die länderspezifisch ausfallen können und gar von Kontinent zu Kontinent sehr unterschiedlich sind. Während noch heute besonders im arabischen Raum und im Orient eine eher füllig Ehefrau ein Zeichen des Wohlstandes spiegelt, ist es im europäischen Gefilde und in vielen anderen Ländern eher die dünne und schmale, teilweise bemuskelte und durchtrainierte Frau, die das Idealbild einer modernen und schönen Frau abbildet.
Aber nicht nur die Figur allein ist entscheidend und die körperliche Substitution. Das Gesicht, das Antlitz ist bei Frauen besonders wichtig. Denn der durchschnittliche Mann wünscht sich genau genommen eine fast kindlich erscheinende Frau, mit makellosem Teint und jugendlichem Antlitz, die aber dennoch über eine gewisse Reife und einem passenden Alter verfügt. Mit vollen und roten Lippen, schön geformten Brüsten, einer Taille und Po. Dazu große Augen und volles Haar, in der gewünschten Farbe, versteht sich. Frauen stehen hier besonders unter Druck einem bestimmten Ideal nachzueifern – und viele setzen auch alles daran, um so zu erscheinen. Die Schönheitsindustrie von heute macht`s möglich.
Kleine Eingriffe – große Wirkung
Früher, ohne die heute weit fortgeschrittene plastische Chirurgie, gab es nur hop oder top. Und wer mit großen Augen, vollen Lippen und schönen Kurven gesegnet wurde, hatte fast schon sechs Richtige in der Heirats-Lotterie. Denn egal in welchem Jahrhundert man sich auf bewegte. Es gab immer wieder zwar spezielle Vorstelllungen bezüglich des Schönheitsideals, doch summa summarum wiederholten sich die Zyklen der Idealvorstellungen von Schön. Heute sind es kleine Helfer, die der Schönheit auf die Sprünge helfen können und da wird mittlerweile tüchtig nachgeholfen. Die Nase ist fein und gerade, die Ohren sind anliegend, die Schlupflider sind gestrafft, der Busen ebenso oder auch vergrößert und verkleinert. Es werden hier und da kleinste Fettpölsterchen an Po, Oberschenkel und Bauch einfach abgesaugt und das Lippen aufspritzen gehört fast schon zur Routine in der Schönheitschirurgie. Da wird dann man eben in der Mittagspause dem Volumen der Oberlippe etwas nachgeholfen, oder auch die Zornesfalte auf der Stirn unterspritzt und geglättet. Die Schönheitsindustrie boomt wie noch nie, mit steigender Tendenz. Wer schön sein will, muss also leiden?
Jeder Kultur und jeder Epoche ihr Ideal
Die unterschiedlichsten Kulturen zeigen uns auf, dass schon in der Vergangenheit, und wir sprechen hier von weit vor der Zeit Christi beispielsweise, sehr viel Wert auf makellose Schönheit gelegt wurde. Nimmt man allein die Büste der Kleopatra oder Nofretete aus dem alten Ägypten. Sie zeigen uns auf, dass schon zu dieser Zeit das äußere Erscheinungsbild extrem wichtig war. Die Frauen nutzten schon damals Schminke und man nimmt an, dass dort auch der Ursprung der Kosmetik für die Schönheit entstammt. Die ägyptische Frau war schlank, hatte keinen großen Busen, ihre Augen waren sehr ausdrucksvoll und ihr Haar schwarz und glatt.
Im alten Rom
Die Römer bevorzugten zur damaligen Zeit eher die etwas fülligere Frau mit Rundungen und üppigen Brüsten. Dies symbolisiert die Fruchtbarkeit und hatte sie noch eine außergewöhnliche Augenfarbe, wurde sie wie eine Göttin nahezu verehrt. Aber auch schlanke Frauen mit langem Haar und strahlender Jugendlichkeit und zartem Teint ließen sie begehrlich wirken. Man sagt, dass die Frauen in dieser Zeit, um ihrem Haar besonders viel Glanz zu verleihen, dieses mit reinem Olivenöl einmassierten.
Vom griechischen Vollweib bis zur zierlichen Frau im fernen Asien
Die Griechen wollten eine echte Frau, die viel zu bieten hatte, insbesondere eben Fülle und Oberweite, dazu ein runder Po und etwas Taille. Sie sollte dennoch aber über einen recht hellen und makellosen Teint verfügen. Die Asiaten, insbesondere die Chinesen, bevorzugten besonders vor etlichen Jahrhunderten schon, dass die chinesische Frau klein, zart und von graziler Gestalt sein musste. Ihr Teint durfte keinen Hauch von Sonnenbräune aufweisen, ihre Hände sollten zart und vor allem ihre Füße klein sein. Die Vorstellungen des Schönheitsideals führten sogar so weit, dass den armen Mädchen schon im Kindesalter die Füße zugeschnürt wurden, damit sie bloß nicht wuchsen. Es gibt sogar noch heute einige Regionen in China, die diese Torturen von ihren Mädchen abverlangen, um sie gut verheiraten zu können.
Das kalifornische Girl
Die kalifornischen Frauen spiegeln das freie und losgelöste Leben in dieser Region der USA. Strand, Sonne, Meer und surfen. Blond, braun gebrannter Teint, vollbusig, schlank mit schmaler Taille und dazu dann ein schön geformter Po und ein strahlend weißes Gebiss. Die Augen blau oder grün am besten und schon ist das Idealbild, welches übrigens heute noch nicht minder an Wertigkeit verloren hat, perfekt. So dünn wie das berühmte Model Twiggy allerdings, will heute kaum noch jemand sein. Denn selbst in der Modelindustrie zeichnet sich ein Wandel des Umdenkens in Bezug auf die Idealmaße ab.