
Wir alle kennen sie: Die berühmtberüchtigten Zivilisationskrankheiten Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eben Bluthochdruck. Das Fatale an ihnen ist, dass sie »stille Gefahren« sind; sie kommen schleichend, lange Zeit unbemerkt, bevor sie eines Tages ihr unschönes Gesicht zu zeigen beginnen und ein radikaler, teils mit starker Medikation einhergehender Lebenswandel unvermeidbar wird. Das muss allerdings nicht sein – vorausgesetzt, erste Warnsignale werden früh erkannt.
Eine besonders »stille Gefahr« ist der Bluthochdruck. Die Deutsche Hochdruckliga schätzt, dass in Deutschland zwischen 20 und 30 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck haben und dass zugleich etwa nur die Hälfte von ihnen überhaupt von ihrem Problem weiß. Bei nur rund 10 Prozent der Erkrankten kann der Blutdruck normalisiert werden. Zudem weisen auch immer mehr Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zu hohe Blutdruckwerte auf. Bluthochdruck ist somit nah dran, eine Volkskrankheit zu werden. Doch was ist überhaupt das Problematische an ihm?
Warum Bluthochdruck so gefährlich ist
Von einem zu hohen Blutdruck sprechen die Ärzte in Deutschland bei Werten, die sich dauerhaft im Bereich von über 140/90 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) einpendeln. In den USA wurde dieser Wert jüngst gar auf 130/85 mmHg herabgesetzt, wodurch auf einen Schlag rund 44 Millionen amerikanische Bürger zu potenziellen Bluthochdruckpatienten deklariert worden sind. Einstimmig geht man allerdings davon aus, dass der optimale Blutdruck dem Wert 120/80 mmHg entspricht. Die doppelwertige Blutdruckangabe setzt sich zusammen aus dem systolischen (die höhere Zahl) sowie dem diastolischen Druck (die kleinere Zahl). Der systolische Druck ist höher, da er genau in der Phase gemessen wird, in welcher das mit Blut gefüllte Herz das Blut in die Aorta hinauspumpt. Während es sich danach entsprechend wieder neu befüllen muss, sinkt der Blutdruck ab, et voilà, schon wir haben den diastolischen Druck erfasst.
Ist der systolische Druck nun dauerhaft erhöht, verweist dies darauf, dass das Herz mit überdurchschnittlicher Leistung arbeiten muss. Es muss dies tun, da aller Wahrscheinlichkeit nach die Arterien in diesem Stadium bereits derart »verkalkt« sind, dass das Blut nur noch mit großem Kraftaufwand durchgezwängt werden kann. Der erhöhte Blutdruck sorgt zudem dafür, dass die Gefäßwände schneller beschädigt werden; es bilden sich kleine Risse, die vernarben und die lädierten Arterien noch weiter einengen. Eine vollständige Arterienverstopfung führt zum Herzinfarkt; löst sich ein Gerinnsel, kann es zum Schlaganfall kommen. Auch Nierenschäden sind eine häufige Folge.
Der zu hohe Blutdruck macht sich meistens in Form von Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Atemnot, Herzklopfen, Sehstörungen, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen, Krämpfen und Lähmungen, Nasenbluten, Bewusstseinstrübung oder Verwirrtheit bemerkbar – dann allerdings ist bereits ein weit fortgeschrittenes Stadium erreicht. Es muss nun mit einer radikalen Lebensstilumstellung – nicht rauchen, kein Alkohol, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls Medikation – entgegengewirkt werden.
Mit regelmäßiger Blutdruckkontrolle vorbeugen
So weit muss man es allerdings gar nicht erst kommen lassen. Nicht nur sollte man sich grundsätzlich gesund und ausgewogen ernähren und viel bewegen, sondern eben auch regelmäßig den Blutdruck kontrollieren. Dies kann in Eigenregie geschehen: So kann man mittlerweile ganz leicht mit einem handelsüblichen Blutdruckmessgerät – hier online Blutdruckmessgerät kaufen – den Blutdruck kontrollieren. Bei einem Handgelenkmessgerät sollte man nur darauf achten, den Arm während der Messung auf Höhe des Herzens zu halten, da der Wert ansonsten zu hoch ausfällt; und bei einem Oberarmmessgerät sollte die Manschette nicht allzu eng sein. Schließlich sollte immer im Abstand von einer Minute mindestens zwei Mal gemessen werden. Der niedrigere Wert ist zu notieren. Diese Dokumentationen können übrigens auch für den Arzt eine große Hilfe sein: Eine aktuelle Studie, zitiert in der Ärzte Zeitung, hat herausgefunden, dass Ärzte, die die selbstgemessenen Werte der Patienten bei der Einstellung der Medikation und Behandlung berücksichtigten, den Blutdruck weitaus besser justieren konnten, als Ärzte, die sich lediglich auf Praxismessungen verließen.