Der Begriff Micrograft stammt aus dem Bereich der Haarimplantologie, auch Haartransplantation-2.htm“>Eigenhaarverpflanzung genannt. Als Micrograft wird eine größere Einheit einer behaarten Hautinseln ( Graft ) bezeichnet, welche in der Mini- und Micrograftmethode zum Einsatz kommt. Diese Methode ist in der Kurzform als MMG bekannt und zählt zu den modernsten und gleichzeitig gängigsten Methoden weltweit zur Eigenhaarverpflanzung. Das Aufkommen dieser Behandlungsmethode war vor einigen Jahrzehnten eine kleine medizinische Sensation, die es erstmals ermöglichte, zuverlässig und mit großem Behandlungserfolg die Folgen von genetisch bedingtem Haarausfall ( Alopexia Androgenetica ) zu behandeln. Im Gegensatz zu älteren Methoden wie der Punch- bzw. Stanztechnik werden beim Einsatz von Mini- und Micrografts die entnommenen behaarten Hautteile nochmals in sogenannte kleinere und größere Hautinseln, die sogenannten Grafts, unterteilt und erst danach transplantiert. Dies ermöglichte weitaus bessere und natürlichere Behandlungsergebnisse als ältere Verfahren.
Die Entwicklung der Haarimplantologie konnte innerhalb von rund einem Jahrhundert Erstaunliches schaffen. So ist es dank modernster Verfahren heute möglich, kleinste Haareinheiten zu verpflanzen und somit nahezu alle Körperbereiche bei verschiedensten Ursachen zu behandeln. Die Behandlung mit Mini- und Micrografts war dabei eine Art Meilenstein, die zur Entwicklung weiterer Maßnahmen wie der FUE bzw. FUT ( Follicular Unit Extraction bzw. Follicle Unit Transplantation ) führte. Dabei ist die MMG Methode sehr gut geeignet zur Behandlung von genetisch bedingtem Haarausfall am Oberkopf; andere Partien wie beispielsweise im Bereich des Körpers können mit der FUE-Methode behandelt werden. Viele Ärzte bieten auch eine Kombination aus MMG und FUE an, um ihren PatientInnen ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu bieten.
Eine Verpflanzung von Mini- und Micrografts ist relativ zeitaufwändig und dementsprechend kostspielig. Da der Eingriff als ästhetische Maßnahme gilt, wird er in aller Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Die gesamte Prozedur mit Entnahme, Aufbereitung sowie Einsetzung der Hautteile umfasst je nach Umfang zwischen drei und zehn Stunden. Dabei ist die Kopfhaut des Patienten lokal betäubt, was eine schmerzfreie Behandlung ermöglicht. Zunächst erfolgt die Entnahme der behaarten Hautteile aus dem Haarkranz, welche anschließend unter dem Mikroskop in sogenannte kleinere Haarinseln ( Minigraft ) sowie größere Hautinseln ( Micrografts ) getrennt werden. Abschließend erfolgt der gezielte Einsatz der behaarten Hautteile in die kahlen Stellen der Kopfhaut. Die Mini- und Micrografts werden transplantiert und fungieren dann ihrem neuen Standort als natürliche Haarfollikel.