Während moderne Silikonkissen weltweit inzwischen als Goldstandard bei Brustvergrößerungen galten, waren sie in den USA seit ganzen 14 Jahren verboten. Im Land, welches quasi als Ursprung moderner Plastischer und Ästhetischer Brustchirurgie galt, herrschte seit 1992 ein striktes Verbot von Silikonimplantaten. In jenem Jahr war es die Food and Drug Administration, kurz FDA, welches dem Material die Zulassung entzog. Auslöser für das Verbot waren verschiedene Klagen, welche tiefgreifende Kontroversen unter Wissenschaftlern und Medizinern nach sich zogen. Durch das spezifische amerikanische Rechtssystem konnten zahlreiche Klagen auf Schadensersatz geltend gemacht werden, welche die eingesetzten Silikonkissen unter Anderem mit der Entstehung von Krebs, Rheuma sowie auoimmunen Erkrankungen in Zusammenhang brachten. Insbesondere Pam und ihre Tochter Brenna Dowd waren es, die durch ihre Klagen wegen Gesundheitsschädigungen durch Silikonkissen gegen den Hersteller Aufsehen erregten. Im Zuge dieser Klagen sah sich die FDA im Jahre 1992 gezwungen, das Material fortan nicht mehr für Brustvergrößerungen zuzulassen. Einige wenige Ausnahmen gab es dabei: So kamen die Implantate nach wie vor bei rekonstruktiven Brustoperationen, beim Austausch bestehender Silikonkissen sowie zur Angleichung asymmetrischer Brüste zum Einsatz. Seit diesem Jahr wird Silikon in den USA nach 14-jährigem Verbot nun erstmalig wieder zur flächendeckenden Verwendung in der Brustchirurgie erlaubt. Die Verwendung unterliegt jedoch einer Auflage, die eingesetzten Brustimplantate über einen längeren Zeitraum in klinischen Studien bezüglich ihrer Verträglichkeit sowie etwaiger Nebenwirkungen zu erfassen. Während die Gesellschaften Plastischer Chirurgen sowie Hersteller von Silikonimplantaten das Urteil begrüßen, wollen zahlreiche Kläger weiter für ein Verbot kämpfen.