Brustrekonstruktion.jpg“>Die Diskussion um Angelina Jolies vorsorgliche Brustamputation hat das Thema Brustkrebs wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Neben all dem Trubel um die prominente Schauspielerin, positives und negatives Feedback über die ungewöhnliche Entscheidung darf dabei eines nicht vergessen werden: Brustkrebs ist leider keine Seltenheit, sondern für etliche betroffenen Frauen eine reale Belastung – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zu der real bedrohenden Gefahr kommen häufig auch psychische Belastungen. Die Amputation der Brust beispielsweise bedeutet für nicht wenige Betroffene den Verlust ihrer Weiblichkeit, die die ohnehin schwierige Situation nochmals erschwert.
Eine Rekonstruktion ist möglich
Dabei müssen sich erfolgreich behandelte Patientinnen nicht mit einer Brustprothese abfinden: Die Plastische Chirurgie bietet grundsätzlich die Möglichkeit einer sogenannten Brustrekonstruktion. In einem meist sehr zeit- und arbeitsintensiven Operationsverfahren wird hierbei das entfernte Brustgewebe neu aufgebaut, wobei sowohl körpereigenes Gewebe als auch zum Beispiel Silikonimplantate zum Einsatz kommen können. Diese OP ermöglicht vielen Frauen eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. Trotzdem wird sie bei weniger als einem Drittel aller Betroffenen nach der Krebsbehandlung durchgeführt – auch, weil nach wie vor offenbar viel zu wenige Frauen über ihre Möglichkeiten informiert sind. Der sogenannte Breast Reconstruction Awareness Day, kurz BRA-Day, soll speziell über diesen Eingriff informieren.
Dabei haben sich nach kanadischem Vorbild unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (kurz DGPRÄC) und Mitgliederärzte zusammengetan, um am weltweit ausgerufenen BRA DAY am 16. Oktober über die unterschiedlichen Möglichkeiten der operativen Brustrekonstruktion zu informieren. Interessierte und Betroffene waren gleichermaßen eingeladen, den vier ausgewählten Praxen und Kliniken einen Besuch abzustatten und persönliche Fragen zu stellen. Die Aufklärungskampagne ist auch deshalb notwendig, weil viele betroffene Frauen offenbar nicht einmal von ihren Möglichkeiten wissen. So zahlen die Krankenkassen in Deutschland den Eingriff in vielen Fällen, während dies in anderen Ländern oftmals nicht der Fall ist. Im nächsten Jahr 2014 soll die Kampagne auf weitere Standorte und Kliniken ausgeweitet werden.
Mehr Informationen zum BRA DAY gibt es auf der zugehörigen Website (englischsprachig):
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