Unter dem Begriff Fehlsichtigkeit werden alle Zustände zusammengefasst, die ein nicht optimales Sehen bedeuten. Dies kann entweder an Hand der Ametropie (Messung beim Optiker, die Werte außerhalb des Normbereichs zeigt) bestimmt werden – hierbei zählt nicht das subjektive Empfinden, sondern der objektiv feststellbare Grad an Fehlsichtigkeit. Eine andere Möglichkeit ist, Fehlsichtigkeit durch eine empfundene Einschränkung des Sehvermögens zu beschreiben.
Es gibt unterschiedlichste Formen an Fehlsichtigkeit, die entweder angeboren sind oder sich im Laufe der Entwicklung, manche erst im Alter manifestieren können: Kurz- sowie Weitsichtigkeit, Stabsichtigkeit, Winkelfehlsichtigkeit (Heterophorie), Strabismus (Schielen), Alterssichtigkeit, Nachtsichtigkeit oder Farbenfehlsichtigkeit.
Gemein ist allen Fehlsichtigkeiten, dass sie in der Regel keine weiteren organischen Erkrankungen bedeuten und somit medizinisch harmlos sind. In jedem Fall aber erschweren sie für die Betroffenen das tägliche Leben oft enorm, so dass eine schnelle Korrektur sinnvoll ist.
So individuell wie die jeweilige Form der Fehlsichtigkeit ist auch deren Behandlung. Früh erkannt und behandelt, können Folgeerscheinungen und fortschreitende Fehlsicht vermieden werden. Ein gutes Beispiel ist das Schielen: Da es sich hierbei eigentlich um eine Augenmuskelschwäche handelt, sollte schon im Kindesalter mit der Behandlung begonnen werden. So besteht eine Aussicht darauf, dass das anfangs schwächere Auge zunehmend „stärker“ wird, wodurch sich auch die fehlerhafte Schielposition korrigiert. Bei kleinen Kindern wird deshalb, neben einer speziellen Brille, oftmals das stärkere Auge für eine gewisse Zeit abgeklebt. Stellt sich kein Erfolg ein, ist bei starkem, nicht korrigierbaren Schielen auch eine Operation möglich. Ansonsten helfen speziell geschliffene Brillen sehr gut.
Stabsichtigkeit sowie Kurz- und Weitsichtigkeit können mit vom Optiker angefertigten Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Weiche Kontaktlinsen werden inzwischen auch von vielen Drogerien angeboten, sollten dann aber qualitativ hochwertig sein. Eine regelmäßige Kontrolle der Werte ist gerade bei jungen Erwachsenen nötig, um die Sehhilfe stets anzupassen. Wenn die Werte stabil bleiben, ist auch eine operative Augenlaser-2.htm“>Laserbehandlung möglich. Diese muss in der Regel vom Betroffenen selbst bezahlt werden.
Gegen Winkelfehlsichtigkeit mit ihren spezifischen Sehproblemen können spezielle Prismenbrillen angefertigt werden. Diese helfen, die typischen Doppelbilder zu vermeiden und das Auge zu entspannen.
Es gibt jedoch auch einige Fehlsichtigkeiten wie die Farbfehlsicht, die angeboren und somit nicht korrigierbar sind. Die Betroffenen lernen durch ihr Umfeld aber sehr schnell, die Farben trotz Sehschwäche zu erkennen.